Wie sieht sie aus – die zukünftige Arbeit in der Fertigungsindustrie? Welche Trends zeichnen sich in der Produktion und Wartung ab? Ob digitale Assistenten oder autonome Instandhaltung, vieles wird die Zukunft prägen.
Digitale Assistenten entwickeln sich zu Beratern
Die Bedeutung schneller und präziser Antworten auf Rückfragen nimmt kontinuierlich zu. Schon heute setzen 35 % der Unternehmen auf Chatbots, um diesem Bedarf gerecht zu werden. Besonders in der industriellen Fertigung eröffnen sich für solche Dialogsysteme neue Einsatzmöglichkeiten. Künftig unterstützen KI-basierte Assistenten nicht nur bei konkreten Anfragen, sondern erkennen eigenständig Optimierungspotenziale und geben gezielte Verbesserungsvorschläge. Die intelligenten Systeme sind zudem in der Lage, vorhandenes Erfahrungswissen automatisiert zu erfassen und für andere verfügbar zu machen.
Schritt für Schritt zur autonomen Wartung
Die fortschreitende Digitalisierung eröffnet auch bei der Instandhaltung neue Möglichkeiten. Immer mehr Unternehmen setzen auf vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance), um die Verfügbarkeit ihrer Anlagen zu erhöhen und Ausfälle zu vermeiden. Dabei übernehmen Maschinen- und Anlagenführer zunehmend einfache Wartungs- und Inspektionsaufgaben. Um sie systematisch heranzuführen, erfolgt die Einführung schrittweise – unterstützt durch digitale Checklisten. So kann das Wartungswissen sukzessive aufgebaut werden.
Effizienter durch innovative Kreislaufkonzepte
Effizienzsteigerungen in der Fertigung lassen sich zunehmend durch innovative Kreislaufkonzepte realisieren. Die Kreislaufwirtschaft wird zu einem zentralen Hebel für Klimaschutz, Energiesicherheit und wirtschaftliches Wachstum. Dabei steht die Idee im Fokus, Materialien, Energie und Produkte so zu nutzen, dass Ressourcenverbrauch, Abfall und Emissionen auf ein Minimum reduziert werden. Produkte werden von Anfang an so konzipiert, dass sie langlebig, reparierbar, modular und leicht demontierbar sind. Durch die Rückführung gebrauchter Produkte in den Produktionskreislauf – etwa durch Remanufacturing oder die Wiederverwendung ganzer Module – entstehen neue Wertschöpfungspotenziale.
Digitale Transformation als Chance
Die digitale Transformation eröffnet der Industrie enorme Chancen, insbesondere im Hinblick auf eine zukunftsfähige, wettbewerbsstarke Fertigung. Der Wandel hin zu datenbasierter Produktion gilt als zentraler Baustein für die Industrie von morgen. Unternehmen, die frühzeitig in Digitalisierung investieren und Daten intelligent nutzen, legen damit den Grundstein für langfristigen Erfolg. Dieser Transformationsprozess ist jedoch kein kurzfristiges Projekt, sondern eine langfristige Entwicklung, die voraussichtlich noch 15 bis 20 Jahre andauern wird. Dabei stehen Betriebe vor großen Herausforderungen – allen voran dem Fachkräftemangel. Technologien wie Künstliche Intelligenz und Automatisierung allein reichen nicht aus, um diesen Engpass zu kompensieren. Vielmehr sind gezielte Initiativen erforderlich, um junge Menschen für technische Berufe zu begeistern und digitale Kompetenzen flächendeckend zu fördern.