Sprachsteuerung für die Industrie

Smartphones mit einer Sprachsteuerung auszurüsten, ist bereits Alltag. Auch Haushaltsgeräte verarbeiten Sprachbefehle zuverlässig. Doch wie sieht es in der Industrie aus? Wie ist der Status quo, wenn Maschinen durch Sprache gesteuert werden?


Die Sprachsteuerung von Maschinen in der Produktion galt bislang als fehleranfällig und wurde daher kaum genutzt. Forschende des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT haben nun eine robuste Lösung entwickelt, die eine zuverlässige Steuerung von Maschinen mit Sprachbefehlen erlaubt. Die Sprachsteuerung ist einfach integrierbar und funktioniert auch ohne Internetverbindung. Die Beschäftigten nutzen zur Spracheingabe ein kabelloses Headset, ein stationäres Mikrofon oder zukünftig ein smartes Hearable. Die Softwarelösung kann direkt in die Anwendung integriert werden und ist an unterschiedliche Endgeräte anpassbar.


Die möglichen Anwendungsszenarien für Sprachsteuerung in der industriellen Produktion sind vielfältig. Sie kann überall dort zum Einsatz kommen, wo ein erhöhtes Verletzungsrisiko besteht. Zum Beispiel bei Maschinen, an denen ein Sicherheitsabstand eingehalten werden muss. Ein weiterer Vorteil liegt buchstäblich auf der Hand. Bei der Sprachsteuerung für Industriemaschinen geht es darum, dass die Befehle nicht mehr über ein Bedienpanel eingegeben werden müssen und die Hände kontinuierlich am Werkstück bleiben. Auch bei der gleichzeitigen Durchführung von manuellen Arbeits- oder Steuerungsprozessen mit Protokollierungsaufgaben ist sie sehr hilfreich.


Natürlich gibt es auch Hindernisse beim Einsatz. Zum einen sind das die lauten Hintergrundgeräusche, die die Sprachbefehle stören könnten. Zum anderen gibt es ein noch größeres Problem: Die Maschine kann den Anwender missverstehen und Befehle ausführen, die sie nicht ausführen soll. Dem kann man jedoch entgegenwirken, indem man bei der Projektierung möglichst klare Begrifflichkeiten festlegt.


Es wird deutlich, dass Sprachsteuerung für Maschinen viel Potenzial besitzt. Was sich Entwicklungs- und Ingenieur-Teams in den kommenden Jahren noch ausdenken, darf also mit Spannung beobachtet werden.