Die additive Fertigung, auch bekannt als 3D-Druck, ist eine Schlüsseltechnologie im Rahmen des Konzepts Industrie 4.0 und bietet viele interessante Möglichkeiten für die Werkzeugindustrie. Im Gegensatz zu subtraktiven Fertigungsverfahren, bei denen Material durch Fräsen oder Drehen von einem festen Block entfernt wird, erfolgt die additive Fertigung durch das schichtweise Auftragen von Material. Die momentan häufigsten Anwendungsfelder sind der Prototypenbau, die additive Fertigung von Kleinserien bzw. die Produktion von Bauteilen mit komplexer Geometrie.
Einer der größten Vorteile der 3D-Druck-Technologie in industriellen Anwendungen ist die schnelle Prototypen-Entwicklung. Es können nahezu unendlich komplexe Formen und Oberflächenstrukturen hergestellt werden. Dementsprechend vielfältig sind die Realisationsmöglichkeiten mittels 3D-Druck, die wertvolle Impulse für technische Innovationen bieten. Die Flexibilität der additiven Fertigung erlaubt es, maßgeschneiderte Lösungen anzubieten, die zu individuellen Bedürfnissen von Kunden passen.
Im Vergleich zu traditionellen Fertigungsmethoden bietet der 3D-Druck Vorteile bei der Reduktion von Abfall. Mittels präziser Planung können Softwarefunktionen das 3D-Modell optimieren, sodass der Materialeinsatz minimiert wird. Fehldrucke, defekte oder nicht mehr benötigte Druckprojekte können eingeschmolzen und für die Herstellung neuer Produkte wiederverwendet werden.
Verbunden mit der lokalen Produktion ist auch die On-Demand-Produktion. Unternehmen können Produkte bedarfsgerecht und flexibel herstellen, was die Überproduktion sowie die Notwendigkeit von Lagerbeständen erheblich minimiert. Ersatzteile müssen nicht bevorratet, sondern können nach Bedarf produziert werden.
Der 3D-Druck ist jedoch nicht für alle Anwendungen gleichermaßen geeignet. Hohe Stückzahlen erweisen sich häufig nicht als wirtschaftlich, und da viele Drucktechnologien Pulver verarbeiten, weisen finale Bauteile stets eine raue Oberfläche auf, die nachbearbeitet werden muss. Außerdem verfügt die additive Fertigung noch über eine beschränkte Materialauswahl, deren Eigenschaften sich je nach 3D-Druckverfahren ebenfalls unterscheiden.